Fliegen

Wir hörten viel über die Fliegenplage und waren vorgewarnt. Aber was wir schließlich in den Blue Mountains erlebten, sprengte schlicht unsere Vorstellungskraft. Der starke Westwind trieb Millionen von Fliegen von den tausenden Schaffarmen westlich der Blue Mountains in das Wanderparadies. Während unserer Mountainbiking Tour fielen sie in Scharen über uns her.









Diese Fliegen stechen zwar nicht, aber sind so nervig, dass man fast durchdreht, denn man hat das Gefühl, dass sie gezielt in alle Körperöffnungen – Mund, Nase, Ohren – drängen. Mit dem üblichen Wedeln sind sie kaum verscheuchen. Also hilft nur wildes Wedeln – und am Ende oft Resignation. Man lässt diesen Fluch einfach über sich ergehen… Bis man es doch nicht mehr aushält und wieder RICHTIG wild zu wedeln anfängt. Unglaublich!

Das wilde Wedeln wird auch als „Aussie-Gruß“ oder „Busch-Salute“ bezeichnet. Denn wann immer sich 2 Menschen im Busch treffen, scheinen sie sich zu winken – dabei verscheuchen sie nur die verflixten Fliegen…

Aber warum sind diese Fliegen so penetrant? Scheint fast als würde ihr Leben davon abhängen, in eine unserer Körperöffnungen zu gelangen. Und das ist gar nicht so weit hergeholt. Denn in Wahrheit sind es v.a. die weiblichen Fliegen, die verzweifelt auf der Suche nach Proteinen sind, die sie dringend brauchen, um Eier – und damit den Grundstock für die nächste Fliegengeneration – zu legen.

Und diese Proteine bekommen sie aus menschlichem (und natürlich auch tierischem) Blut, Schweiß & Tränen – und natürlich den anderen Körperausscheidungen… Am liebsten brüten die Fliegen übrigens in Kuhdung. Wenn man sich nun vorstellt, dass aus jedem Kuhfladen können bis zu 2.000 Fliegen schlüpfen und jede der 26.7 Millionen Kühe Australiens täglich 12 Fladen fallen lässt, dann kann man leicht ausrechnen, wie viele Fliegen es in Australien gibt. Richtig! Eine fast unvorstellbare Anzahl! Nämlich so etwas um die 640 Milliarden - MINDESTENS! Oh, Boy!