In Australien herrscht seit 13 Jahren eine Dürre, die das Leben vieler Menschen komplett verändert hat. Deshalb ist es auch nicht übertrieben, wenn die Australier von einer Jahrhundertdürre reden, denn diese Dürre ist die längste und heftigste, die den australischen Kontinent jemals heimgesucht hat – und dabei ist Australien eh schon der zweittrockenste Kontinent der Welt (nach der Antarktis).
Besonders offensichtlich wird das am einstigen Toolondo Reservoir, das einst 90.000 Megaliter Wasser fasste und nun eine Mondlandschaft aus verkrustetem Lehm ist. Nur die in dieser jetzigen Wüste stehenden Schilder „Powerboat Speed Limit 8km/h“, zeugen noch vom ehemaligen Wassersportparadies. Gespenstisch.
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Auf einer Schafsauktion in Südaustralien bekommt man die Auswirkung der Dürre ebenfalls sehr deutlich vor Augen geführt. Hier haben die Schafzüchter nicht mehr genug Futter für ihre Herden, weil auf den Feldern nichts mehr wächst. In manchen Gegenden hat es wieder im letzten Sommer, noch im Winter richtig geregnet, ja sogar keinen anständigen Regen in den letzten 4-5 Jahren gegeben. Und so finden die Schafe keinen grünen Grashalm mehr auf den Feldern und die Bauern sind gezwungen, ihre Herden zu reduzieren, um noch genügend Futter für die verbleibenden Schafe beschaffen zu können.
Die gute Nachricht ist, dass dies noch keine negativen Auswirkungen auf die Lamm-Preise in Australien hatte, weil die Nachfrage aus dem Ausland hoch ist. Aber die Anzahl der Schafe in Australien insgesamt geht ständig zurück. Im letzten Jahr sind noch 76 Millionen Schafe gezählt worden, ein dramatischer Rückgang von sage und schreibe 115 Millionen Schafen seit 1999. Und so wird es schwer werden, genügend Mutterschafe zu haben, wenn sich die Situation wieder verbessern sollte.
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Die Klimaforscher gehen davon aus, dass es sich eigentlich um eine Serie von aufeinanderfolgenden Dürren handelt, die nur von kurzen Perioden mit geringem Niederschlag „unterbrochen“. Und so sehen die Prognosen auch ziemlich düster aus. Im besten Fall ist die momentane Situation eine Frühwarnung, dass die Zukunft trockener und wärmer werden könnte. Im schlechtesten Fall ist es der Beginn eines unwiederbringlichen Klimawandels, der vor allem die südliche Hälfte des Kontinents massiv betreffen würde.
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Damit sich die Natur erholen kann, braucht es also Regen – sehr viel Regen, auf den wir als Camper natürlich gar nicht so scharf sind. Wir hatten gehofft, dass der Regen vielleicht noch ein bisschen warten könnte – nur ein paar Wöchelchen, so bis Weihnachten vielleicht – auf die wäre es doch nach 13 Jahren nun auch nicht mehr angekommen. Aber scheinbar konnte die Natur keinen Tag länger aushalten und der Regengott hatte endlich ein einsehen. Denn seit Anfang November regnet es überall dort, wo wir hinfahren (teilweise um vor dem Regen zu flüchten) fast jeden Tag. Das ist uns dieses Jahr nun schon so oft passiert, dass wir schon ernsthaft drüber nachgedacht haben, Karrieren als Regenmacher anzustreben. Damit könnten wir viele Menschen glücklich machen und wären bestimmt voll ausgebucht…;-)
Hier in Australien begann der Regen, als wir im tropischen Norden von Queensland waren (wo dies aber nur der etwas verfrühte Beginn der Regenzeit war), dann aber auch im zentralen Queensland (zuerst an der Küste und dann sogar 400km weit im Landesinneren), wo es seit April nicht mehr geregnet hatte. Hier fegten gewaltige Gewitterstürme übers Land und es schüttete von einem Augenblich auf den anderen wie aus Kübeln. Genauso plötzlich hört es dann aber meist auch wieder auf – manchmal nach einer Stunde, aber manchmal auch erst nach 2 Tagen.
Die Natur wie auch die Menschen freuten sich riesig darüber. Und so konnten auch wir nicht anders und genossen den Regen unter dem Vordach des Motels in das wir uns während der heftigsten Tage verkrochen hatten. So schön kann Regen also sein… No worries also! ;-)
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