Donnerstag, 5. November 2009

Backpacker

Australien ist ein Paradies für Backpacker. Wir haben noch kein Land gesehen, welches so extrem auf (junge) Individualreisende ausgerichtet ist wie Australien. Die ganze touristische Infrastruktur ist darauf ausgerichtet, Touristen mit wenig Geld zu bedienen. Überall gibt es Hostels, die für wenig Geld ein Bett anbieten, meist in Mehrbettzimmern. Außerdem gibt es dort wie auch auf den Campingplätzen – und auch kostenlos an vielen Stränden - immer Gemeinschaftsräume, Gemeinschaftskochstellen und Gemeinschaftstoiletten und –duschen.









Wir bleiben unseren Campingplätzen treu und vertrauen hier meistens den großen Ketten in Australien: Top Tourist Parks und Big4.









Auch hier gibt es fast überall Duschen und Gemeinschaftsküchen, in welchen man kochen, abspülen und Lebensmittel im Gemeinschaftskühlschrank lagern kann. Eigentlich eine tolle Sache, hat aber auch ein paar Nachteile (bekanntlich gibt es ja immer eine zweite Seite der Medaille).

Zum einen muss für die Low Budget Touristen alles irgendwie noch erschwinglich sein, was zwar die Preise niedrig hält, aber dafür auch entsprechend geringe Qualität bietet. So locken Bars und Kneipen Besucher mit (echt guten) kostenlosen Live-Acts und bieten Prosecco und Wein für moderate Preise an, aber was man da serviert bekommt, schmeckt dann doch ziemlich bescheiden. Am besten man bleibt halt dann doch beim Bier – man trinkt hier übrigens hauptsächlich „ForEx“ (eigentlich XXXX) oder WiiBii (Victoria Bitter).








Zum anderen findet man auf den Campingplätzen keine Tische oder Bänke, weil ja in den Gemeinschaftsküchen Tische und Bänke bereitgestellt werde. So einen großen Tisch mit Bänken vermissen wir schon sehr, weil wir diesen Luxus aus Afrika und Amerika gewohnt sind – auch wenn wir natürlich unsere eigenen Campingstühle und inzwischen auch einen kleinen Tisch haben.

Aber Gemeinschaftsküchen haben noch einen weiteren – viel gravierenderen – Nachteil. Die Hygiene leidet – je nach Publikum und Anzahl der Nutzer – doch manchmal sehr. Aber auch hier sind wir ja gewappnet. Wir haben ja aus Amerika unser aufklappbares Minispülbecken mitgebracht. Also können wir bei Bedarf sowohl auf unserem eigenen Tisch kochen als auch spülen.

Das dies manchmal dringend notwendig ist, wurde uns erst kürzlich mehr als deutlich vor Augen geführt. Denn Michaela wollte auf dem Campingplatz in Townsville die Vorzüge der Gemeinschaftsküche und deren Ausstattung nutzen und im dort bereitgestellten Wasserkocher heißes Wasser für ihren Tee machen. Glücklicherweise war sie vorsichtig genug, das abgestandene Wasser aus dem Wasserkocher vorher auszuschütten, bevor sie frisches Wasser einfüllen wollte. Doch was sie da mit dem Wasser in den Abguss spülte, verdarb ihr die Lust auf einen Tee: Ein toter – schon blau-rosa angelaufener - Frosch!

Wie der da reingekommen ist, wie lange der schon da drin war - und wie oft der schon mit gekocht wurde, wissen wir nicht und wollen es auch lieber gar nicht wissen... Fotos ersparen wir euch lieber.

Und fast überflüssig zu erwähnen: Michaela hatte an diesem Abend keine Lust mehr auf Tee!


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