Sonntag, 29. März 2009

Namibischer Geschäftsmann

An unserem 2. Tag in Namibia gingen wir in Keetmannshoop erst mal groß Vorräte einkaufen. Wir parkten auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Supermarktes, weil wir am Vortag schon einen etwas aufdringlichen kleinen Jungen auf dem Parkplatz getroffen hatten, der unbedingt auf unser Auto aufpassen – und dafür Geld kassieren - wollte.

Dieses Mal war von ihm keine Spur. Wir hatten gerade unsere Einkäufe erledigt und standen an der Kasse zum Zahlen, als ein etwa 10jähriger Junge auf mich zu kam und sagte: „Sir, you have a new car“. Ich muss ihn wohl etwas verwundert angeschaut haben, denn nach einer Pause fügte er stolz hinzu: „…because I washed it. Now it looks like a new car“. Dann zog er ab und ließ uns stehen. Als wir zum Auto kamen, wartete er schon auf uns und präsentierte uns stolz seine Arbeit. Er hatte wirklich das ganze Auto gewaschen. Ich schaute mir das fachmännisch an und befand es für gut genug, ihm 2 Namibische Dollar (20 Euro Cent) dafür zu geben. Darüber war er aber gar nicht glücklich, denn wie er steif und fest behauptete, war seine Arbeit mindestens 10 Dollar wert. Ich ließ mich erweichen und erhöhte auf 3 Dollar. Selbstverständlich konnte er als guter Geschäftsmann auch damit nicht zufrieden sein, aber wir blieben hart und so musste er seinen Lohn wohl oder übel akzeptieren. Diese Szene blieb nicht unbemerkt. Denn auch der kleine Junge vom Vortag stand plötzlich wieder da und wollte seinen Lohn fürs Bewachen des Autos. Er bekam aber nur eine Hand voll Bonbons. Aber auch die Rancher von den Namibia Wildlife Resorts, hatten die Verhandlungen amüsiert beobachtet. Ihrem anerkennenden Nicken und Schmunzeln nach zu urteilen, waren sie mit dem Ausgang der Verhandlungen zufrieden. Also fuhren wir unser „neues“ Auto zurück zum Campingplatz.





Am nächsten Tag führte uns unsere Strecke zum Fish River Canyon, den wir am übernächsten Tag besichtigten.





In einem Tante Emma Laden am Eingang des National Parks sprach uns die etwas ältere, dunkelhäutige und namibische Verkäuferin auf unser schön geputztes Auto an. Wir waren total überrascht und bedankten uns für das Kompliment. Sie schmunzelte über unsere überraschten Gesichter und erzählte uns dann, dass sie übers Wochenende daheim in Keetmannshoop war und die Autowaschszene von der gegenüberliegenden Bushaltestelle beobachtet hatte, wo sie auf den Bus zum Fish River Canyon wartete. Zufälle gibt’s…



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