Als Nächstes nahm er seinen alten Golfschläger und zeigte auf ein winziges Loch in der Düne – laut Chris die Eingangstür zum Bau einer kleinen, giftigen, weißen Spinne – der Dancing White Lady. Diese Spinne baut einen etwa 50cm langen Tunnel in die Düne, wo es kühl genug ist, um die Hitze des Tages zu überleben. Obwohl es die Spinne 8.5h kostet, diesen Tunnel zu bauen, öffnete er vorsichtig die Eingangstür zum Tunnel, um uns die Spinne zu zeigen.
Langsam trug er den Sand um den Minitunnel ab, bis die kleine Spinne heraus sprang und sofort Kampfhaltung annahm – ein paar Füße im Kung Fu Stil in die Luft gestreckt, jederzeit bereit zum Angriff. Und tatsächlich springt sie alles an, was sich ihr nähert – denn Angriff ist die beste Verteidigung – wie Chris uns eindrucksvoll demonstrierte, indem er ihr den Griff des Golfschlägers hin hielt, auf welchen sie sich sofort stürzte und festklammerte. Aber das hilft natürlich nicht in allen Situationen – manchmal macht man sich doch besser aus dem Staub. Deshalb hat die Dancing White Lady ein geradezu geniales Fluchtsystem entwickelt. Sie hält sich grundsätzlich nur auf der windgeschützten Seite einer Düne auf – die übrigens immer einen Winkel von 34° haben, weil der der feine Sand ab diesem Winkel zu rutschen beginnt. Wenn die Spinne sich also nun auf der Düne bewegt und Gefahr im Verzug ist, rollt sie sich einfach zusammen und rast mit 44 Umdrehungen pro Sekunde (!) die Düne hinunter. Unten angekommen, nimmt sie sofort wieder Kampfstellung ein, falls noch immer – oder erneut – Gefahr droht. Falls die Luft rein ist, rennt sie schnell zu ihrem Tunnel, der sich wohlweislich immer am unteren Rand der Düne befindet.
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