Normalerweise nehmen wir ja grundsätzlich keine Anhalter mit, aber die Bitte der Mutter von drei sehr charmanten Ladies, sie zur Schule im Etosha National Park (!) zu bringen, konnten wir nun wirklich nicht abschlagen. Während der etwa halbstündigen Fahrt, machten sie es sich auf der Rückbank so bequem es der beengte Raum zuließ und blätterten – wie drei Damen von Welt - in unseren zahlreichen englischsprachigen Zeitschriften. Die Kleinste hatte sich das Magazin über die Afrikanische Wirtschaft ausgesucht, welches sie aber genauso interessiert durchblätterte wie ihre älteren Schwestern – göttlich. Ihre Namen haben uns Josephine, Nema und Vanessa genauso verraten, wie die Tatsache, dass sie auf dem Weg vom Camp innerhalb des Etosha National Parks, in welchem sie unter der Woche wohnen, bis zur Schule (auch innerhalb des Parks) jeden Morgen und Nachmittag 30 Minuten durch den Park fahren und dabei schon alle Tiere gesehen haben, die es so gibt – also von Elefanten, über Löwen, Leoparden, Geparden, Giraffen, Zebras und und und… Im Camp angekommen, wurden die drei gleich von ihren Freundinnen begrüßt, die natürlich auch mit auf das Foto wollten.
Generell ist das Fahren per Anhalter im südlichen Afrika sehr verbreitet, weil weit weniger Leute ein Auto haben, als in Europa oder Amerika. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Ansätze, um mitgenommen zu werden. Die einen stehen ganz herkömmlich an der Straße und winken den vorbei kommenden Autos. Die anderen setzen sich in den Schatten von Bäumen und stellen ihren Koffer an den Straßenrand bzw. binden ein buntes Tuch an einen Ast des Baumes, unter dem sie sitzen.
Manchmal wird man aber auch an einem Zugangstor zu einem National Park oder auch einem der zahlreichen Kontrollpunkte für die Maul- und Klauenseuche gefragt, ob man jemanden mitnehmen kann.
Auch hier haben wir schon 2 Ausnahmen gemacht. Der Wächter eines Tors zum National Park bei Spitzkoppe in Namibia fragte uns, ob er auf unserem Dach (!) ein Stück mitfahren darf, denn er wollte noch ins 8km entfernte Dorf, um noch was einzukaufen. Wir ließen den armen alten Mann auf unsere Rückbank klettern und ersparten ihm so einen 2 Stunden-Marsch. Das andere Mal hatten wir vergessen, dass wir noch frisches Fleisch im Kühlschrank haben als wir einen Veterinärzaun (den Buffalo Fence) passieren mussten. Weil wir es aber nicht wegwerfen wollten, versteckten wir es kurz vor dem „Buffalo Fence“ in unseren Koffern, um es über den Kontrollpunkt zu schmuggeln. Als uns der Kontrolleur fragte, ob wir seine Schwester mit ins 50 Kilometer entfernte Maun nehmen könnten, wollten wir ihn natürlich nicht verärgern und nahmen sein Schwesterherz „natürlich gerne“ mit. Im Gegenzug verlief auch die Kontrolle sehr oberflächlich…
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