Der kanadische Bundesstaat Ontario besteht zu einem großen Teil aus Seen. Natürlich denkt man erst an die Großen Seen (Lake Superior, Lake Huron, Lake Ontario, etc.), die von den USA bis nach Kanada reichen. Tatsächlich gibt es aber auch noch zigtausende von kleineren Seen, die oft nur durch schmale Landstriche getrennt sind. Da ist es wenig erstaunlich, dass das nach wie vor beliebteste Fortbewegungsmittel der Kanadier das Kanu ist.
Natürlich haben wir das ebenfalls ausprobiert und haben uns gleich in das Kanu unserer kanadischen Zeltnachbarn Bonnie und Peter verliebt, welches sie uns freundlicherweise für einen Nachmittag ausgeliehen haben. Wir haben damit den Rock Lake im Algonquin National Park (an dessen Ufer wir für fast eine Woche gecampt haben) erkundet und machten uns damit einen wunderschönen neunten Jahrestag.
Natürlich haben wir auch ein Kajak ausprobiert, aber das Kanu hat uns einfach besser gefallen, auch wenn es vielleicht nicht ganz so schnittig ist. Deshalb planen wir nun statt einem Kajak – wie ursprünglich geplant – wahrscheinlich eher ein Kanu zu kaufen.
Und wir haben mittlerweile auch die ersten Portagen hinter uns, d.h. wir haben das Kanu von einem See zum nächsten getragen.
Weil es ja so viele Seen gibt – und diese so eng beieinander liegen – ist dies die übliche Art, um die kanadische Wildnis zu erkunden. Man erkundet einen See, trägt das Kanu kurzfristig zum nächsten See, erkundet auch diesen See, trägt das Kanu zu einem weiteren See, und so weiter und so fort. Bis man müde ist und an einem der zahlreichen völlig einsamen, aber ausgewiesenen Campingplätze am Ufer bezieht, die nur über den Wasserweg zu erreichen sind. Eine Übernachtung haben wir wegen des wechselhaften Wetters zwar noch nicht ausprobiert, aber diese Art zu Reisen ist definitiv sehr reizvoll. Wahrscheinlich sind aber Juli und vor allem August die besten Monate dafür.
Wir haben auf Tagestouren im Killarney National Park den George Lake, den Freeland Lake und den Killarney Lake erkundet und mussten dabei das Kanu 80 Meter vom George zum Freeland Lake tragen und dann nochmal lange 380 Meter vom Freeland zum Killarney Lake. Insgesamt haben wir auf diesen Touren ca. 16 und 20 Kilometer zurück gelegt. Das hat richtig Lust auf mehr gemacht. Aber wir geben den Kanadiern Recht: „Portage sucks!“ – Dieses Statement findet man hier auch auf T-Shirts.
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